Am 14. Juli jährt sich die Hochwasserkatastrophe, die vor einem Jahr im Ahrtal ganze Häuserteile, Straßen, Brücken und viele Existenzen zerstört hat. Mitbürgerinnen und Mitbürger haben Angehörige verloren und bis heute können einige Wohnungen nicht wiederaufgebaut werden. In dieser Woche haben wir im Bundestag an sie gedacht – zuerst am Montag in einer öffentlichen Anhörung und am Donnerstag in einer vereinbarten Debatte.
Niemand wird vergessen, was sie oder er am Tag der Hochwasserkatastrophe gemacht hat. Als Abgeordneter des Rhein-Sieg-Kreises – eines der betroffenen Regionen – war ich im Rahmen meiner damaligen Rolle als Berichterstatter für Zivil- und Katastrophenschutz am 14. Juli 2021 zu Gesprächen im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfen sowie im Technischen Hilfswerk in Bonn. Ich erinnere mich an den Starkregen, doch keiner konnte ahnen, wie schlimm die Ausmaße würden.
In meiner Rede im Bundestag habe ich vor allem eines betont: Katastrophen dürfen nicht zum Normalfall werden. Wir müssen akzeptieren, dass sie zu unserem Leben dazugehören, doch wir dürfen uns nicht daran gewöhnen.
Wir dürfen Katastrophenlagen nicht hinnehmen, sondern müssen uns besser vor ihnen schützen. Wir müssen im Notfall ausreichend warnen können, wir müssen die Bürgerinnen und Bürger besser sensibilisieren und uns besser vorbereiten. Das schaffen wir nur gemeinsam.
Wir wissen, dass wir einerseits einen leistungsfähigen Staat haben, der etwa wichtige Teile der Verkehrsinfrastruktur in Rekordzeit wieder aufgebaut hat. Und wir haben professionelle wie starke Hilfs- und Rettungsorganisationen. Gleichzeitig zeigt uns das Ereignis große strukturelle Mängel, die wir dringend beheben müssen. Unser System hat sichtbare Lücken deutlich gemacht.
Wir können die Ereignisse nicht ungeschehen machen, aber wir können und müssen aus ihnen lernen. Mehr dazu in meiner Rede: