Wir gratulieren der neuen CDU-Parteivorsitzenden zu ihrer Wahl recht herzlich. Das Wahlergebnis und die Debatte zeigen aber eines überdeutlich: Angela Merkel hinterlässt eine gespaltene CDU.
Die Kandidaten für den CDU-Vorsitz haben sich in den vergangenen Wochen täglich mit schrägen und rückwärtsgewandten Ideen überboten, um sich möglichst weit von der Kanzlerin abzusetzen. Wenn Frau Kramp-Karrenbauer in ihrer neuen Rolle weiterhin mit einem Familienbild aus dem vergangenen Jahrhundert unterwegs ist, wird es harte Konflikte mit der Sozialdemokratie geben. Sie muss ihren Plan, wie zum Beispiel die „Ehe für Alle“ zurückzudrehen, aufgeben.
Dass Armin Laschet sich aus taktischen Gründen nicht selbst zur Wahl gestellt und im Anschluss nicht klar für einen der drei Bewerber ausgesprochen hat, könnte ihm nun auf die Füße fallen. Der bundespolitische Einfluss des CDU-Landesvorsitzenden ist ein weiteres Mal gesunken.