Einstimmig hat die vom Landesvorstand eingesetzte Personalkommission meine Dortmunder Kollegin Nadja Lüders, Mitglied des Landtags, zur Generalsekretärin und mich für den Vorsitz der NRWSPD vorgeschlagen. Über diesen Vorschlag freue ich mich sehr. Das einstimmige Votum stärkt mich in dem Entschluss, für das bedeutende Ehrenamt zu kandidieren. Das gesamte neue Führungsteam des größten Landesverbandes der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (bundesweit 440.000 Mitglieder, in NRW 114.000 Mitglieder; Stand: März 2018) wird während des Landesparteitags am 23. Juni 2018 in Bochum gewählt.
Das Amt des Landesvorsitzenden bringt eine besondere Verantwortung mit sich – und es ist keine leichte Aufgabe. Nach der Abwahl der von der SPD geführten Landesregierung im Frühsommer 2017, nach den Verlusten bei der Bundestagswahl, in einer sich rasant verändernden gesellschaftlichen Situation und Stimmung, im Wandel ehemals sozialdemokratischer Wahlbezirke und trotz steigender Mitgliederzahlen befindet sich die NRWSPD in einer kritischen Phase ihrer Geschichte und mitten in einer notwendigen und allumfassenden Reform.
Angesichts dieser Herausforderungen kann ich persönlich jedoch auf die Gewissheit bauen, dass Solidarität, verbunden mit Zuversicht, immer noch eine besondere Stärke der NRWSPD ausmacht. Deswegen bin ich der Überzeugung: Gemeinschaftlich und im Team wird die innerparteiliche Erneuerung dazu führen, die politische Wirkungskraft der NRWSPD zu verbessern. Diese Aufgabe umfasst alle Ebenen und alle Landesteile ebenso wie unsere starken Arbeitsgemeinschaften.
Dies konnte ich in meiner Heimat, dem Rhein-Sieg-Kreis und meiner Region Mittelrhein bereits in den letzten Jahren unter Beweis stellen. Ein gelingendes Miteinander, gute und klare Debatten sowie der Fokus auf die Themen der Zeit führen zu neuer Stärke. Daraus folgt für mich auch für die gesamte NRWSPD: Im Umgang miteinander müssen wir wieder mehr Vertrauen und Respekt zueinander entwickeln.
Wir organisieren Fortschritt
Dabei ist grundlegend folgende gesellschaftliche Frage zu beantworten: Wie verwirklichen wir den sozialen Fortschritt? Die SPD hat hier eine zentrale Aufgabe, die in ihrer politisch-geschichtlichen DNA angelegt ist: Von der Idee einer solidarischen, zusammenhaltenden Gesellschaft in Freiheit ausgehend die stattfindenden Veränderungen gerecht und im Interesse der Menschen zu gestalten. Ein solcher Umbruch findet mit dem digitalen Wandel gerade statt. Mir macht Mut, dass die NRWSPD besonders in den Hochphasen des Strukturwandelns in NRW die größte Zustimmung der Menschen im Land erfahren hat. Daher sollten wir zukünftig wieder nicht nur uns selbst mehr innerhalb der NRWSPD vertrauen und zutrauen, sondern erst recht im Verbund mit den progressiven Kräften dieses Landes.
Die größte und die beste Idee der SPD war und ist: Zukunft. Wir Sozialdemokraten stehen dafür, dass diese sozial und gerecht gestaltet wird. Der digitale Wandel etwa verändert unsere Art zu arbeiten und zu leben. Diesen sozial und progressiv zu gestalten, ist Kern der Sozialdemokratie. Die drängenden Verteilungsfragen unserer Zeit sollen aber nicht in einen Kulturkampf münden. Das ist das Geschäft des rechten Stammtisches. Harte politische Auseinandersetzungen in gesellschaftlich bewegten Zeiten können jedoch zu Sternstunden der Sozialdemokratie werden, wenn wir uns darauf fokussieren, Wandel, Frieden und Zukunft zu organisieren.
In den kommenden Wochen werden Nadja Lüders und ich in allen Teilen des Landes um Unterstützung werben. Wir freuen uns auf die Debatte mit Euch, um gemeinsam die NRWSPD besser und stärker zu machen.