Sebastian Hartmann begrüßt die Idee der Bundesregierung, für mehr Luftreinheit kostenlosen öffentlichen Nahverkehr in fünf Modellstädten zu testen. „Die Nutzung von Bus und Bahn zu stärken, ist die Chance unsere Verkehrsprobleme in den Griff zu bekommen. Die Region steht fast nur im Stau. Unter anderem in Bonn einen kostenlosen Nahverkehr zu testen, ist ein innovativer Schritt“ freut sich Sebastian Hartmann. „Allerdings muss auch klar sein, dass alleine die Senkung der Preise nicht zwangsläufig zu mehr Nutzern führen kann“ mahnt Hartmann parallel an und führt aus: „Denn wenn die Busse und Bahnen bereits voll sind, ist durch Fahrpreisabschaffung kein weiteres Wachstum möglich.“
Im Rheinland sind Kapazitätsgrenzen erreicht, so dass der umfassende Ausbau der Infrastruktur im öffentlichen Nahverkehr weiterhin Priorität haben muss. Hier muss die Bundesförderung ebenfalls ansetzen. „Weitere Investitionen müssen in innovative Ansätze wie Wassertaxen, Carpooling oder neue Busfahrstreifen fließen. Auch für die Förderung von kommunalen Unternehmen setze ich mich ein, die vollständig auf E-Mobilität, Gas- oder Wasserstoff umstellen und Dieselbusse abschaffen“ erklärt Sebastian Hartmann. Durch die Erneuerung kommunaler Fahrzeugflotten können große Mengen an giftigen Stickoxiden eingespart werden.
Sebastian Hartmann kündigt an, beim Bundesumweltministerium und Bundesverkehrsministerium die Einbeziehung der vielfältigen Pendlerbeziehungen zwischen Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis im Modellprojekt zu berücksichtigen: „Ich möchte kein Auseinanderfallen von Stadt und Land. Gerade die Region Bonn/Rhein-Sieg hat vielfältige Pendelbeziehungen. Diese Verkehre müssen in das Modellprojekt mit einbezogen werden.“ Für den Rhein-Sieg-Kreis würde dies etwa die Berücksichtigung der Straßenbahnlinie 66, des Schnellbusses 55 und weiterer Linien in dem Modellprojekt bedeuten.
Hintergrund der Debatte um den kostenlosen Nahverkehr ist ein am Montag bei der EU-Kommission eingegangener Brief der Bundesregierung. In diesem haben die Bundesminister Hendricks, Altmaier und Schmidt verschiedene Maßnahmen in Aussicht gestellt, um in deutschen Städten unter die EU-Grenzwerte für den Ausstoß von Stickoxiden zu gelangen. Denn die Luftqualität ist in einigen Städten seit Jahren schlecht. Unter anderem haben die Minister einen durch den Bund geförderten, steuerfinanzierten Nahverkehr vorgeschlagen, bei dem die Nutzer dann keine Tickets mehr kaufen müssten.