Sechsspurige Planung für den „Tausendfüßler“

Bonns Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber und der Abgeordnete für Rhein-Sieg, Sebastian Hartmann, haben vom Bundesverkehrsministerium (BMVI) die Zusage erhalten, dass die Planung für den Ersatz des „Tausendfüßlers“ (Brückenbauwerk A565 im Bonner Norden) ab sofort drei Fahrspuren in jede Richtung vorsehen soll. Hartmann und Kelber hatten den Fall dem BMVI erneut vorgetragen, nachdem sie erfahren hatten, dass die Planungen Anfang des Jahres nur mit insgesamt vier Fahrspuren beauftragt worden waren. Das Brückenbauwerk ist baufällig und muss auf jeden Fall in den nächsten Jahren neu errichtet werden, derzeit ist es nur provisorisch mit Stahlklammern verstärkt.

„Heute nutzen 80.000 bzw. 100.000 Fahrzeuge die A565 jeden Tag, üblicherweise sieht man hierfür drei oder vier Fahrspuren in jede Richtung vor. Umso unzufriedener waren wir, als wir dem Entwurf des Bundesverkehrswegeplans entnehmen mussten, dass der ‚Tausendfüßler‘ wieder zunächst nur mit den heutigen zwei Richtungsfahrspuren errichtet werden sollte, eine Aufweitung sollte dann wohl erst nach 2030 erfolgen. Letzte Woche haben wir erfahren, dass Anfang des Jahres sogar der Planungsauftrag so minimalistisch erteilt wurde“, berichten Kelber und Hartmann.

Die beiden Abgeordneten hatten sowohl in einem Treffen mit Bundesverkehrsminister Dobrindt, als jetzt auch in einem Fachgespräch mit Spitzenbeamten des BMVI darauf gedrängt, dass Planungen und Bau sofort drei Richtungsfahrspuren und modernsten Lärmschutz vorsehen müssten. Dabei wurde vom BMVI nun zugesagt, dass die Planungen ab sofort eine Sechsspurigkeit vorsehen sollen. „Es wäre doch auch ein Schildbürgerstreich, wenn das Brückenbauwerk nach Jahren der Bautätigkeit direkt wieder ohne zureichende Kapazität errichtet würde und einige Jahre später noch einmal zur Großbaustelle würde“, stellen Kelber und Hartmann fest, die auch das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium über den Sinneswandel in Berlin informiert haben. Die beiden Abgeordneten halten auch eine frühzeitige Bürgerbeteiligung für notwendig, weil eine Verbreiterung der Trasse den Abriss einiger weniger Gebäude notwendig machen könnte.