
„Der diskutierte Ausbau der Siegtalstrecke für den Güter- und den Personenverkehr birgt einige Chancen den lang geforderten zweigleisigen Ausbau der Siegtalstrecke zu erreichen. Eine bessere Zug-Anbindung für die Anwohnerinnen und Anwohner sowie insbesondere die Pendlerinnen und Pendler können wir nur auf diesem Wege erreichen“, leitet Sebastian Hartmann (SPD), Bundestagsabgeordneter für Rhein-Sieg, in das Gespräch ein.
Gemeinsam mit Willi Brase (SPD), Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Siegen-Wittgenstein und ebenfalls Anrainer der Siegstrecke, stellt er am 25.08.2015 im Bahnhof Schladern die Herausforderungen und Chancen rund um den diskutierten Ausbau der Siegtalstrecke vor. Diese Debatte wurde mit der Mittelrheinkorridor-Studie neu befeuert, welche mehrere Korridor-Varianten für den ansteigenden Güterverkehr miteinander vergleicht. Eine signifikante Entlastung des Rheintals durch den Ausbau der Siegtalstrecke wird nicht bescheinigt. Ob ein Ausbau tatsächlich kommen kann, entscheidet die Bewertung im Bundesverkehrswegeplan Ende 2015.
„Das entscheidende Argument ist der Ausbau des Personennahverkehrs. Eine Verbesserung kann es nur geben, wenn die Strecke ausgebaut wird“, so Hartmann weiter. “Sollte es zu einem Ausbau kommen, wird die Siegtalstrecke auch in den Genuss von höchsten Lärmschutzstandards kommen. Wenn Strecken neu gebaut oder grundlegend ertüchtigt werden, dann gibt es dazu auch Lärmschutz auf dem neuesten Stand. Bestandsstrecken werden dagegen nur mit geringeren Lärmschutzmaßnahmen bedacht“, erklärt Sebastian Hartmann einen weiteren Vorteil eines Ausbaus, „Die höheren Standards müssen jedoch für die gesamte Strecke gelten“.
Willi Brase ergänzt: „Siegen-Wittgenstein zählt zur industriestärksten Region in NRW. Der Schwerlastverkehr belastet unsere Straßen, Autobahnen und Brücken. Unsere Wirtschaft und unsere Arbeitsplätze sind von einer guten Infrastruktur abhängig. Mit der Dauerbaustelle auf der Autobahn 45 in den kommenden Jahren ist die Schiene eine sinnvolle Alternative – für die Wirtschaft und die Umwelt“.
Bereits heute fahren laute Güterzüge durch das Siegtal. Das können die Gesprächsteilnehmer am Bahnhof Schladern live miterleben. „Wir verbieten 2020 bundesweit laute Güterzüge. Bis dahin ist die Umrüstung der Wagen auf die sogenannten „Flüstersohlen“ vorgeschriebenen. Beides haben wir im Koalitionsvertrag auf Bundesebene festgeschrieben und setzen es um“, benennt Hartmann die geplanten Lärmschutzmaßnahmen.
Im Herbst 2015 soll der erste Referentenentwurf für den Bundesverkehrswegeplan vorgelegt werden. Erst dann wird die Möglichkeit eines Ausbaus der Siegtalstrecke bewertet. Die Mittelrheinkorridor-Studie hat die Diskussion befeuert, der Bundesverkehrswegeplan entscheidet über die mögliche Umsetzung in den kommenden Jahrzehnten. Sebastian Hartmann und Willi Brase werden weiterhin darüber informieren.