

Sebastian Hartmann, Bundestagsabgeordneter der SPD im Rhein-Sieg-Kreis I und Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, folgte am Montag (9. Dezember) einer Einladung der Leiterin der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg, Marita Schmickler-Herriger, zu einem ersten Gedanken- und Informationsaustausch über aktuelle arbeitsmarktpolitische Themen. Beide Gesprächspartner freuten sich über die Möglichkeit einer neuen partnerschaftlichen Zusammenarbeit.
Inhalt des etwa einstündigen, vertrauensvoll geführten Gespräches war unter anderem die Si-tuation am Arbeitsmarkt der Region Bonn/Rhein-Sieg, insbesondere im Rhein-Sieg-Kreis. Die Arbeitslosenzahl im Rhein-Sieg-Kreis verringerte sich im November um 120 Personen oder 0,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Zahl der Arbeitslosen um 1.585 Frauen und Männer höher. Das entspricht 9,7 Prozent.
Weiteres Thema zwischen den Gesprächspartnern war der Fachkräftebedarf sowie die Fachkräftegewinnung und -sicherung in der Region. Darüber hinaus interessierte sich Hartmann auch für die Kooperation mit dem Jobcenter und damit verbunden besondere Projekte wie zum Beispiel die Betreuung, Qualifizierung und Integration von Langzeitarbeitslosen.
Hinsichtlich des Fachkräftebedarfs waren sich beide Partner einig, dass Ausbildung ein wichtiger Bestandteil zur Fachkräftesicherung sei und weiterhin alle Arbeitsmarktpartner bemüht sein müssen, um die aktuelle und mittelfristige Sicherung des Fachkräftebedarfs in der Region voranzutreiben. Die Bilanz des Ausbildungsjahres zeigt, dass die Betriebe der Region diese Botschaft aufgegriffen haben.
Zum Abschluss des Ausbildungsjahres bietet sich für den Agenturbezirk folgendes Bild: Mehr als 5.700 Bewerber und rund 4.900 Ausbildungsstellen wurden registriert. Die Bewerberzahl erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 149 Jugendliche auf insgesamt 5.754. Das ist ein Zuwachs um 2,7 Prozent zum Vorjahr. Die von den Unternehmen gemeldeten Ausbildungsstellen stiegen auf 4.892. Das sind 258 oder 5,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
Ende September gab es noch etwa 350 unbesetzte Ausbildungsplätze und noch etwa 120 Bewerber waren unversorgt. In den folgenden Nachvermittlungsaktionen konnte jedoch allen Bewerberinnen und Bewerbern entweder noch ein Ausbildungsplatz oder eine berufliche Alternative vermittelt werde.
Hartmann betonte die generelle Relevanz von Bildung als Voraussetzung für berufliches Fortkommen und sozialer Gerechtigkeit, die Grundpfeiler seiner politischen Arbeit darstellen.
„Wir müssen diejenigen unterstützen und fördern, die sich weiterbilden möchten. Insgesamt muss es mehr Aufstiegschancen geben – durch ein anderes, durchlässiges Bildungssystem, vernünftige Kinderbetreuung und Förderung der Gleichstellung von Mann und Frau“, betonte der Bundes-tagsabgeordnete.
Schmickler-Herriger stellte in diesem Zusammenhang das Projekt „2. Chance“ vor, das die Agentur gemeinsam mit den Jobcentern durchführt. Hierbei werden junge Erwachsene zwischen 25 und 35 Jahren in eine betriebliche Ausbildung vermittelt, die den ersten Start in eine Ausbildung versäumt haben, jetzt arbeitslos sind und eine zweite Chance erhalten sollen. Diese jungen Menschen sind hochmotiviert und möchten gerne die Gelegenheit nutzen, mit einem qualifizierten Berufsabschluss in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Viele Betriebe der Region haben bereits ihre Bereitschaft signalisiert, diese jungen Frauen und Männer zu unterstützen, indem sie ihnen einen Ausbildungsplatz zur Verfügung stellen.
Schließlich informierte Schmickler-Herriger ihren Gast noch über das neu eröffnete Berufsinfor-mationszentrum (BiZ), den perfekten Ort für Berufsorientierung und Weiterbildungsmöglichkeiten. Nach über 30 Jahren im Dienst der Kunden wurde es nun renoviert, komplett umgebaut, und mit einem neuen Raumkonzept ausgestattet.
Ab sofort steht die beliebte Selbstinformationseinrichtung Jugendlichen und Erwachsenen mit neuester Technik für Recherchen rund um Arbeits- und Ausbildungsplatzsuche zur Verfügung.