Unterstützung für DRK-Rettungsdienst

Der Rettungsdienst und Krankentransport im Rhein-Sieg-Kreis sieht sich in seiner Existenz gefährdet. In langen Jahren entwickelte Strukturen mit ehren- und hauptamtlichen Kräften drohen zerschlagen zu werden. Malteser, Johanniter und das Deutsche Rote Kreuz betreiben seit Jahren Notfallrettung, Notarztdienst, Krankentransport und Rettungsdienst. Nach Auffassung des Landrats sollen diese Leistungen künftig europaweit ausgeschrieben werden. Mit der Gefahr, dass Billiganbieter mit Gewinnerzielungsabsicht die Leistungen reduzieren und Beschäftigte zu Billiglöhnen und schlechten Tarifverträgen ausbeuten. Ob dieses Ausschreibungsverfahren zwingend überhaupt notwendig ist, beraten z. Zt. Gremien der EU.

Landtagabgeordneter Achim Tüttenberg und Bundestagskandidat Sebastian Hartmann (beide SPD) machten sich vor Ort in der DRK-Rettungswache Niederkassel ein Bild und ließen sich von Gerd Röhrig (Geschäftsführer des DRK-Ortsvereins) sowie Friedrich Reusch (1. Vorsitzender) Einrichtung und Aufgaben erläutern. Die beiden SPD-Spitzenpolitiker erklärten einvernehmlich, dass der Rettungsdienst nicht dem Wettbewerb ausgesetzt werden darf. Gleichzeitig könne Rettungsdienst und Krankentransport nicht zerschlagen werden. Der Katastrophenschutz erfordere umfangreiche und aufwendige Bereithaltung von Personal, Gerät und Material – etwa für Katastrophenfälle wie Unglücke im Bahn- oder Flugverkehr. Bei alle dem, so Hartmann gehe es um Leben und Tod, um Sekunden, die entscheiden. Nicht auszudenken, wenn hierbei Sparmaßnahmen, dünne Personaldecke und mangelnde Qualifizierung und Überlastung der Mitarbeiter Leben und Gesundheit von Unfallopfern gefährden.

Die SPD-Kreistagsfraktion, so Fraktionschef Hartmann, hat sich zu einem klaren Nein zur Ausschreibungspflicht der Rettungsdienstleistungen im Rhein-Sieg-Kreis bekannt.